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Blutzucker
Was ist Blutzucker?

Blutzucker bezeichnet die Glukose bzw. den Traubenzucker im Blut. Es handelt sich um einen sogenannten Einfachzucker, der schnell über den Darm aus der Nahrung aufgenommen wird. Blutzucker ist für den Körper ein wichtiger Lieferant von Kalorien bzw. Energie. Der Blutzucker kann mithilfe des Hormons Insulin in die Körperzellen gelangen. Insulin wird in der Bauchspeicheldrüse hergestellt. Die Produktion von Insulin kann gestört sein. Dann wird die Glukose bzw. der Blutzucker nicht mehr richtig verwertet. Blutzucker kann entweder in Milligramm pro Deziliter (mg/dl) gemessen werden oder in Millimol pro Liter (mmol/l). Es sollten bei der Messung des Blutzuckers bestimmte Werte nicht über- oder unterschritten werden.

Diagnose Blutzucker

Die Diagnose des Blutzuckers erfolgt meist, um festzustellen, ob der Betroffene an Diabetes mellitus erkrankt ist. Von Bedeutung für diese Krankheit sind, je nach Diabetestyp, Risikofaktoren wie z. B. Übergewicht, erbliche Faktoren, Rauchen und Alkohol. Wer gefährdet ist, sollte sich einer alljährlichen Vorsorgeuntersuchung beim Arzt unterziehen. Dabei wird der Blutzucker gemessen. Der nüchtern gemessene Blutzucker sollte einen Wert von 110 mg/dl nicht überschreiten. Ansonsten kann ein Vorstadium des Diabetes-Typ-2 (Prädiabetes) vorliegen. Bringt die Messung des Blutzuckers nüchtern keine Klarheit, wird ein oraler Glukosetoleranztest vorgenommen. Die Patienten trinken eine Glukoselösung. Zwei Stunden später wird der Blutzucker gemessen. So kann man Diabetes mellitus oder eine gestörte Glukosetoleranz diagnostizieren.

Therapie Blutzucker

Erhöhter oder zu niedriger Blutzucker tritt bei Diabetes mellitus auf. Diabetiker müssen ein Leben lang mit der Erkrankung leben. Sie ist nicht heilbar. Injektionen von Insulin oder entsprechende Medikamente sind also unerlässlich.

Bei der Therapie gilt es, das richtige Insulin, die richtige Menge bzw. die richtigen Medikamente herauszufinden, damit der Blutzucker bestmöglich normalisiert werden kann. Folgeerkrankungen, die möglich sind, können ggf. durch eine gute Einstellung des Blutzuckers vermieden werden. Wichtig ist auch die richtige Ernährung. Eine spezielle Diabetesdiät gibt es nicht, allerdings sollte auf eine ausgewogene Ernährung geachtet werden. Vollkornprodukte, Ballaststoffe, Obst und Gemüse wirken sich günstig auf den Blutzucker aus. Einfachzuckersollten vermieden werden.

Bei Diabetikern kann sich ein sogenannter diabetischer Fuß entwickeln. Schädigungen an den Nerven, Durchblutungsstörungen und eine schlechte Wundheilung durch Diabetes mellitus können dazu führen, dass Wunden chronisch werden. Diese müssen richtig behandelt werden. Insulinpflichtige Patienten benutzen heute i. d. R. keine Einmalspritzen mehr. Stattdessen werden Insulin-Pens verwendet, die einfacher in der Anwendung sind. Eine Insulinpumpe wird außen am Körper des Patienten angebracht. So wird regelmäßig Insulin freigesetzt. Das Insulin, das zu den Mahlzeiten benötigt wird, kann per Knopfdruck verabreicht werden. Den Vorrat an Insulin trägt man immer bei sich. Dies lässt dem Betroffenen gewisse Freiheiten im Tagesablauf.

Was ist Blutzucker?

Blutzucker ist die Bezeichnung für Glukose. Dieser Zucker gehört zur Gruppe der Einfachzucker, weil das Molekül nicht mit anderen Zuckermolekülen verbunden ist. Aus diesem Grunde kommt die Glukose sehr schnell ins Blut. Glukose, also Traubenzucker, wird über die Nahrung aufgenommen. Dann wird sie über die Darmwand ins Blut aufgenommen, ohne vorher von den an der Verdauung beteiligten Enzymen aufgespalten zu werden.

Dieser Blutzucker ist ein wesentlicher Lieferant von Energie bzw. Kalorien für die körpereigenen Zellen. Besonders die Zellen im Gehirn und die Nervenzellen brauchen Blutzucker. Der Blutzucker kann mithilfe des Hormons Insulin in die Zellen gelangen. Dieses Hormon wird in der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) hergestellt. Eine Ausnahme stellen hier die roten Blutkörperchen und die Nervenzellen dar, die Blutzucker auch ohne Insulin aufnehmen können. Wenn der Körper nicht genügend Insulin herstellt, kann die Verwertung von Glukose gestört sein. Der Blutzucker kann im Blut erhöht oder auch zu niedrig sein. Erhöhter Blutzucker macht zu Beginn wenig Beschwerden.

Welche Maßeinheiten für den Blutzucker sind möglich?

Es gibt zum einen die Messung in mg/dl (Milligramm pro Deziliter). Diese gibt die Menge (genauer: das Gewicht) von Blutzucker pro Volumeneinheit an. Die Maßeinheit Millimol pro Liter (mmol/l) ist eine andere Einheit für die Messung von Blutzucker. Gemessen wird hier die sogenannte Litermolarität. Das ist die Anzahl der Teilchen (Moleküle) von Blutzucker in einem Liter Blut. International gebräuchlich ist die letztere Maßeinheit. Diese wurde in der damaligen DDR übernommen. In der BRD blieb aber die Einheit mg/dl üblich. Aus diesem Grunde findet man heute oft beide Maßangaben. Auch die meisten Messgeräte zum Messen von Blutzucker können beide Angaben darstellen.

Welche Werte von Blutzucker sind wünschenswert?

Ein nicht an Diabetes erkrankter Mensch hat im nüchternen Zustand einen Blutzucker von unter 100 Milligramm pro Deziliter oder unter 5,6 mmol/l. Zwei Stunden nach dem Essen sollte der Wert unter 140 mg/dl bzw. unter 7,8 mmol/l liegen.

Diese Werte von Blutzucker sind auf venöses Plasma bezogen, also auf Blut aus der Vene, das man zentrifugiert hat. Bei Kapillarblut aus den Ohrläppchen oder aus den Fingerkuppen liegen die Werte meist etwas niedriger. Abweichungen von diesen Werten sind nicht gleich Anlass zur Beunruhigung. Die Werte können von Labor zu Labor stark abweichen, ebenso durch die jeweilige Tageszeit oder Jahreszeit. Ein Arzt kann die Daten erklären. Bei einem möglichen Diabetes wird zusätzlich ein oraler Glukosetoleranztest durchgeführt.

Fedor Singer

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