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Blutzucker
Therapie von erhöhtem oder zu niedrigem Blutzucker

Erhöhter oder zu niedriger Blutzucker tritt bei Diabetes mellitus auf. Diabetiker müssen ein Leben lang mit der Erkrankung leben. Sie ist nicht heilbar. Injektionen von Insulin oder entsprechende Medikamente sind also unerlässlich.

Bei der Therapie gilt es, das richtige Insulin, die richtige Menge bzw. die richtigen Medikamente herauszufinden, damit der Blutzucker bestmöglich normalisiert werden kann. Folgeerkrankungen, die möglich sind, können ggf. durch eine gute Einstellung des Blutzuckers vermieden werden. Wichtig ist auch die richtige Ernährung. Eine spezielle Diabetesdiät gibt es nicht, allerdings sollte auf eine ausgewogene Ernährung geachtet werden. Vollkornprodukte, Ballaststoffe, Obst und Gemüse wirken sich günstig auf den Blutzucker aus. Einfachzuckersollten vermieden werden.

Therapie von erhöhtem oder zu niedrigem Blutzucker

Die Therapie bei erhöhtem oder zu niedrigem Blutzucker ist meist die Therapie bei Diabetes mellitus.

Ziele der Therapie bei erhöhtem Blutzucker:

Diabetes mellitus ist nicht heilbar. Im Falle von Typ I setzt sich die Autoimmunreaktion so weit fort, bis überhaupt keine Insulinproduktion mehr stattfindet. Die Betroffenen müssen zur Therapie beim hohen Blutzucker das fehlende Insulin durch Injektionen ersetzen. Es kann zwar zu einer kurzen Phase der Remission kommen, in der die ?-Zellen der Bauchspeicheldrüse sich erholen. Aber diese Phase ist nicht endgültig. Auch der Diabetes Typ II kann nicht beseitigt werden. Die Medikamente zur Therapie bei hohem Blutzucker begleiten den Patienten ein Leben lang. Die Ziele der Therapie sind:

  • Die individuelle Insulinmenge bzw. Medikation herausfinden
  • Verbesserung der allgemeinen Lebensqualität
  • Beseitigung der Symptome
  • Übergewicht (soweit vorhanden) verringern bzw. Normalgewicht halten
  • Blutzucker so gut wie möglich normalisieren
  • Soziale Integration und psychische Verfassung stärken
  • Folgekrankheiten (an Herz, Nieren, Augen, Füßen, Gefäßen) durch hohen Blutzucker verhindern
  • Bewusstsein für Ernährung und ausreichend Bewegung stärken
  • Akute Erkrankungen (z. B. diabetisches Koma) verhindern
  • Dem Patienten Verantwortung und Motivation für die eigene Therapie vermitteln
  • Bei Kindern: bestmögliche körperliche, geistige und psychische Entwicklung möglich machen.

Ernährung zur Therapie bei hohem Blutzucker

Eine spezielle Diät zur Therapie bei hohem Blutzucker ist nicht erforderlich laut Leitlinie der Deutschen Diabetes Gesellschaft. Diabetiker sollen, genau wie Nicht-Diabetiker, auf eine ausgewogene Ernährung achten. Dies schließt eine Kontrolle der Fett- und Kohlenhydratzufuhr mit ein. Der Energiegehalt der Nahrungsmittel kann hierfür herangezogen werden. Dabei muss der individuelle Energiebedarf berücksichtigt werden. Die Regeln einer ausgewogenen Ernährung umfassen u. a.:

  • Die tägliche Ernährung sollte in Form von rund 50 % Kohlenhydraten, rund 30 % Fett und 20 % Eiweiß beinhalten.
  • Monosaccharide (Einfachzucker wie Haushaltszucker) sind zu meiden.
  • Polysaccharide (Mehrfachzucker wie in Kartoffeln, Vollkornprodukten, Müsli, Reis) sind günstig bei hohem Blutzucker.
  • Wenig Fett, eher pflanzliche Fette als tierische
  • Fünf Mal täglich Obst und Gemüse
  • Ausreichend trinken (Mineralwasser, Tees ohne Zucker)
  • Viele Ballaststoffe (diese verlangsamen die Aufnahme der Kohlenhydrate im Darm)

Therapie bei zu niedrigem Blutzucker

Zu niedriger Blutzucker kann bei mangelhafter Therapie bei Diabetes entstehen. Aber auch bei guter Medikamenteneinstellung kann niedriger Blutzucker auftreten. Dann gilt es, entweder

  • die Insulinmenge anzupassen,
  • die Medikation anzupassen oder
  • bei akutem Bedarf Kohlenhydrate wie Traubenzucker zu sich zu nehmen.

Fedor Singer

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Der Blutzuckerspiegel unterliegt natürlichen Schwankungen. Ein dauerhaft erhöhter Blutzucker kann auf Diabetes mellitus hinweisen. Bei Diabetikern ist zu wenig Insulin im Körper vorhanden, sodass dem Körper Insulin zugeführt werden muss. Dies ist bei Diabetes Typ I der Fall. Beim Diabetes Typ II ist zwar Insulin im Körper vorhanden, aber es kann an den entsprechenden Orten im Körper nicht wirken. Dies nennt man Insulinunempfindlichkeit oder auch Insulinresistenz. Der Blutzucker ist dadurch erhöht (Hyperglykämie).

Blutzuckersenkende Medikamente können einen zu niedrigen Blutzucker verursachen (Hypoglykämie). Dann müssen die Betroffenen Kohlenhydrate zu sich nehmen, z. B. in Form von Traubenzucker.

Diagnose Blutzucker

Die Diagnose des Blutzuckers erfolgt meist, um festzustellen, ob der Betroffene an Diabetes mellitus erkrankt ist. Von Bedeutung für diese Krankheit sind, je nach Diabetestyp, Risikofaktoren wie z. B. Übergewicht, erbliche Faktoren, Rauchen und Alkohol. Wer gefährdet ist, sollte sich einer alljährlichen Vorsorgeuntersuchung beim Arzt unterziehen. Dabei wird der Blutzucker gemessen. Der nüchtern gemessene Blutzucker sollte einen Wert von 110 mg/dl nicht überschreiten. Ansonsten kann ein Vorstadium des Diabetes-Typ-2 (Prädiabetes) vorliegen. Bringt die Messung des Blutzuckers nüchtern keine Klarheit, wird ein oraler Glukosetoleranztest vorgenommen. Die Patienten trinken eine Glukoselösung. Zwei Stunden später wird der Blutzucker gemessen. So kann man Diabetes mellitus oder eine gestörte Glukosetoleranz diagnostizieren.

Bei Diabetikern kann sich ein sogenannter diabetischer Fuß entwickeln. Schädigungen an den Nerven, Durchblutungsstörungen und eine schlechte Wundheilung durch Diabetes mellitus können dazu führen, dass Wunden chronisch werden. Diese müssen richtig behandelt werden. Insulinpflichtige Patienten benutzen heute i. d. R. keine Einmalspritzen mehr. Stattdessen werden Insulin-Pens verwendet, die einfacher in der Anwendung sind. Eine Insulinpumpe wird außen am Körper des Patienten angebracht. So wird regelmäßig Insulin freigesetzt. Das Insulin, das zu den Mahlzeiten benötigt wird, kann per Knopfdruck verabreicht werden. Den Vorrat an Insulin trägt man immer bei sich. Dies lässt dem Betroffenen gewisse Freiheiten im Tagesablauf.